Aktuelle Stunde – Hausärztliche Versorgung in NRW

In der aktuellen Stunde am heutigen Donnerstag debattierten die Fraktionen im Landtag über den steigenden Bedarf zur Unterstützung der hausärztlichen Versorgung in Nordrhein-Westfalen. Hintergrund waren Medienberichte über Probleme bei der Nachbesetzung der hausärztlichen Praxen, insbesondere im ländlichen Raum, weil viele Hausärzt:innen in den kommenden Jahren in Rente gehen werden. Die Landesregierung unterstützt die Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung durch verschiedene wirksame Instrumente wie das Hausärzteaktionsprogramm, die Landarztquote und den Ausbau von Medizinstudienplätzen.

In ihrer Rede hob Meral Thoms die große Bedeutung von Hausärzt:innen als Ansprechpartner:innen Nummer eins und Vertrauenspersonen für die Patient:innen und ihre Angehörigen hervor. Mit ihrem ganzheitlichen Blick auf den Menschen bietet die hausärztliche Tätigkeit laut Thoms vielen angehenden Medizinerinnen und Medizinern ein hohes Potenzial an Motivation und persönlicher Erfüllung. Damit der Hausarztberuf aber auch künftig seine Attraktivität behält oder wiedergewinnt, müssen sich die Rahmenbedingungen allerdings ändern.

Viele angehende Ärztinnen und Ärzte wollen heute nicht mehr als Einzelkämpfer:innen arbeiten, sondern suchen nach neuen Formen der Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen. Auch eine bessere Vereinbarkeit von Beruf und Familie sowie eine Tätigkeit in Teilzeit und Angestelltenverhältnis ist heute für viele vorstellbar. Hier sind Ärztegemeinschaften attraktiv, in denen sich administrative Aufgaben geteilt werden können und mehr Zeit für die eigentliche hausärztliche Tätigkeit übrig bleibt.

Gemeinschaftspraxen, Medizinische Versorgungszentren (z.B. in kommunaler Trägerschaft) oder auch bisher weithin unbekannte Genossenschaften sind hier vorstellbar. Zur besseren Verzahnung von gesundheitlicher Versorgung, Prävention und Sozialarbeit hat sich die schwarz-grüne Zukunftskoalition zudem vorgenommen, in fünf Modellregionen in Nordrhein-Westfalen gemeinwohlorientierte, multiprofessionelle Gesundheitszentren einzurichten. In diesen Gesundheitszentren sollen Ärztinnen und Ärzte mit weiteren therapeutischen, sozialpädagogischen und pflegerischen Berufen wie Gemeindepflegekräften oder Community Health Nurses zusammenarbeiten, um Patient:innen bestmöglich unter einem Dach zu versorgen.

> Bericht zur aktuellen Stunde auf der Internetseite des Landtags NRW

> Video der Rede auf YouTube

> Rede als PDF