Fachgespräch „Asiatische Tigermücke im Anflug? Biodiversität und invasive Arten“

18.03.2025 / Invasive Insektenarten stellen uns vor neue Herausforderungen – für den Artenschutz, die Ökosysteme und die öffentliche Gesundheit.

Die zunehmende Verbreitung invasiver Arten wie der Asiatischen Tigermücke oder der Asiatischen Hornisse stellt eine wachsende Herausforderung für den Umwelt- und Gesundheitsschutz in Nordrhein-Westfalen dar. Auf Einladung der GRÜNEN Landtagsabgeordneten Meral Thoms und Dr. Volkhard Wille fand am 13. März 2025 im Landtag NRW ein Fachgespräch mit renommierten Expertinnen und Experten aus den Bereichen Entomologie, Tropenmedizin und Infektionsepidemiologie statt, um über notwendige Maßnahmen zum Umgang mit diesem Phänomen zu diskutieren.

Die Asiatische Tigermücke, ein potenzieller Überträger verschiedener Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya- und Zika-Viren, hat sich in den vergangenen Jahren aufgrund der Klimaerwärmung in Mitteleuropa ausgebreitet. Das Fachgespräch beleuchtete die komplexen Zusammenhänge zwischen Klimaveränderungen, der Veränderung der Biodiversität und den damit verbundenen gesundheitlichen Risiken für die Bevölkerung.

Expert:innen-Runde

Thomas Hörren – Entomologe, Autor & Vorstandsvorsitzender des Entomologischen Vereins Krefeld
Dr. Renke Lühken – Research Group Leader, Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin Hamburg
Dr. med. Sibylle Scharkus – Fachärztin für Mikrobiologie, Virologie & Infektionsepidemiologie, Stv. Leiterin Gesundheitsamt Köln

Moderation

Meral Thoms MdL – Sprecherin für Gesundheitspolitik, Grüne im Landtag NRW
Dr. Volkhard Wille MdL – Sprecher für Natur- und Umweltschutz, Grüne im Landtag NRW

Vorträge

Insekten sind mit mehr als 34.000 Arten in Deutschland die artenreichste Gruppe von Lebewesen, betonte der Entomologe Thomas Hörren. Um zu verstehen, welche Arten bei uns auftauchen und wie sie Ökosysteme oder unsere Gesundheit beeinflussen könnten, braucht es ein Insektenmonitoring.

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Nach einem kurzen Blick in die Geschichte der Stechmückenforschung in Deutschland beleuchtete Dr. Renke Lühken vom Bernhard-Nocht-Institut den aktuellen Stand der Ausbreitung der asiatischen Tigermücke in Europa und Deutschland. Als wichtigste Faktoren identifizierte er die Globalisierung und die Klimaerwärmung. Er zeigte die Symptome des Dengue-Virus auf, welcher über die asiatische Tigermücke übertragen wird. Gleichzeitig wies er darauf hin, auch die heimische Stechmücke als Übertrager des West-Nil-Virus nicht zu vergessen.

Die stellvertretende Leiterin des Gesundheitsamtes Köln, Dr. med. Sibylle Scharkus, informierte über die gesundheitlichen Implikationen der Ausbreitung von krankheitsübertragenden Insekten und mögliche Präventionsmaßnahmen.

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