Gesundheitsschutz: Je ärmer, desto früher krebskrank

Menschen mit niedrigem sozioökonomischen Status erkranken im Durchschnitt 7 Jahre früher an einer Krebserkrankung als Menschen mit höherem Status. Zu diesem Ergebnis kommt der neue Onkologie-Report der AOK Rheinland.

Gesundheit hängt stark vom Geldbeutel ab: Frauen mit einer niedriger Rente (weniger als 800 €/Monat) erkranken im Schnitt mit 72,8 Jahren erstmals an Brustkrebst. Ist die Rente doppelt so hoch, sind die Frauen erst 80,4 Jahre, wenn sie das erste Mal die Diagnose Brustkrebs bekommen. Bei Männern zeigt sich eine ähnliche Tendenz bei Darmkrebs: Während Männer mit niedriger Rente im Schnitt 71,3 Jahre sind bei der ersten Diagnose, sind Männer mit hoher Rente im Durchschnitt 77,6 Jahre.

Im Jahr des Ausbruchs der Corona-Pandemie ist die Nutzung der Krebs-Vorsorgeuntersuchungen um bis zu 20 % zurück gegangen.

Was kann man tun?

  1. Der Zugang zu Präventionsangeboten und Vorsorgeuntersuchungen muss möglichst niedrigschwellig sein, z.B. über Stadtteilzentren oder über Infomaterial an Schulen, das sich an Eltern richtet.
  2. Gesundheitskompetenz der Menschen stärken: Wir brauchen mehr gesundheitliche Bildung an Schulen, um über Risikofaktoren aufzuklären wie Übergewicht, Bewegungsmangel und Rauchen.
  3. Die Menschen müssen dafür sensibilisiert werden, auch in der Zeit der Corona-Epidemie an den wichtigen Vorsorgeuntersuchungen teilzunehmen und mögliche Beschwerden frühzeitig beim Arzt/der Ärztin abklären zu lassen.

Quelle: https://rp-online.de/panorama/coronavirus/onkologie-report-fuer-das-rheinland-je-aermer-desto-frueher-krebskrank_aid-64106665