Krefeld, 09.05.2025 | Fachveranstaltung in Krefeld rückt Kinderarmut und Gesundheit in den Fokus
Jedes Kind hat das Recht auf ein gesundes Aufwachsen. Doch die Realität sieht vielerorts anders aus: In Krefeld lebt fast jedes vierte Kind in Armut. Beengte Wohnverhältnisse, Umweltbelastungen und unzureichende Ernährung beeinträchtigen die Gesundheit junger Menschen massiv – oft mit langfristigen Folgen.
Meral Thoms, gesundheitspolitische Sprecherin der GRÜNEN Landtagsfraktion NRW und Landtagsabgeordnete für Krefeld/Viersen, lud daher am Freitag, 9. Mai, zur Fachveranstaltung „Gesundes Aufwachsen in Krefeld – Gesundheitliche Lage und Chancen für Kinder und Jugendliche“ ins AOK-Haus an der Friedrichstraße ein.
„Die Herkunft eines Kindes darf nicht über dessen Gesundheit entscheiden. Es braucht konkrete Maßnahmen – lokal wie landesweit –, um Ungleichheit gezielt abzubauen“, betonte Thoms zum Auftakt.
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Marion Schröder, Regionaldirektorin Niederrhein der AOK Rheinland/Hamburg, präsentierte aktuelle Zahlen aus dem AOK-Gesundheitsreport 2025. Sie zeigen deutliche Unterschiede etwa bei der Wochenbettbetreuung: Während im Innenstadtbereich nur jede fünfte Mutter von einer Hebamme betreut wird, erhält in anderen Stadtteilen fast jede zweite diese Unterstützung. Zudem wächst mehr als die Hälfte der Kinder und Jugendlichen in Krefeld unter familiären Belastungen auf – etwa bei psychischen oder physischen Erkrankungen der Eltern oder im Bürgergeldbezug. Die AOK leistet mit diesen Erkenntnissen und ihrer breit aufgestellten Präventionsarbeit einen wichtigen Beitrag zur Gesundheitsförderung vor Ort.
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Sabine Lauxen, Gesundheitsdezernentin der Stadt Krefeld, stellte kommunale Maßnahmen gegen Kinderarmut und gesundheitliche Benachteiligung vor – darunter die Arbeit einer Gesundheitslotsin, die Familien niedrigschwellig beim Zugang zu Gesundheits- und Beratungsangeboten unterstützt.
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Julia Katharina Vogt, Fachberaterin Prävention bei der AOK Rheinland/Hamburg, präsentierte das Modellprojekt „Starke Kids im Quartier“ in Krefeld-Fischeln – ein Beispiel dafür, wie Prävention gelingt, wenn Akteur:innen aus Gesundheit, Bildung und Familie koordiniert zusammenarbeiten.
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Zum Abschluss unterstrich Meral Thoms: „Die Mehrheit der Kinder und Jugendlichen in Krefeld wächst unter benachteiligenden Bedingungen auf – mit gravierenden gesundheitlichen Folgen. Unsere Veranstaltung hat gezeigt: Wir kennen nicht nur die Probleme, wir kennen auch die Lösungen. Prävention und Gesundheitsförderung müssen in den Mittelpunkt der Gesundheitspolitik rücken. Projekte wie die AOK-Initiative ‚Starke Kids im Quartier‘ zeigen, was möglich ist – jetzt müssen wir sie ausweiten. Denn Kinder haben ein Recht auf ein gesundes Aufwachsen – und es ist unsere Aufgabe, ihnen zu diesem Recht zu verhelfen.“